Suchend: von der Moderne in die Gegenwart
Vernissage:
29. Februar, 19:30 Uhr
Ausstellungsdauer:
1. März bis 9. April 2016
Öffnungszeiten:
Di.-Fr. 13-18 Uhr
Sa. 10-14 Uhr
SPÄTÖFFNUNG für diese Ausstellung:
mittwochs bis 22 Uhr
Zwischen Gras und Heu
Rudolf Jahns und Dirk Meinzer
Drei Jahrhunderte, zwei Künstler, eine Suche
Rudolf Jahns (1896-1983) war Zeit seines Lebens stark im Hannoveraner Raum verwurzelt. Eine Verbindung zum Berliner Galeristen Herwarth Walden verhalf ihm in den 20er Jahren zu einem ersten Durchbruch, der enge Kontakt zu Kurt Schwitters führte kurz darauf zum Beitritt der Künstlergruppe der „abstrakten hannover“. Formal sind seine frühen Bilder den strengen Konstruktivisten zu zuordnen, dennoch bleibt der Autodidakt künstlerisch ein Einzelgänger und seine Werke entziehen sich eindeutigen Stilzuweisungen.
Die hier gezeigte Schau konzentriert sich auf die produktive Schaffensperiode der 60er Jahre. Als Vorbilder nannte Jahns Ikonen der Klassischen Moderne: Wassily Kandinsky und Paul Klee. Seine Bilder zeigen amorphe Naturformen und sind eine abstrakte Umsetzung vom Zusammenspiel zwischen Natur, Mensch und Musik. In seiner Malerei ist Rudolf Jahns auf der existenziellen Suche nach einer Form. Von seinen Zeitgenossen distanzierte er sich, auch wenn es oftmals dieselben Fragestellungen der Moderne waren, denen sie nachgingen.
Die kunsthistorische Bedeutung von Rudolf Jahns wird in der breiten Öffentlichkeit zunehmend wahrgenommen. Durch eine verstärkte Ausstellungstätigkeit und wissenschaftliche Aufarbeitung gewinnt der Maler nun auch in Süddeutschland die Aufmerksamkeit, die ihm gebührt.
Dirk Meinzer (*1972) ist ebenso wie einst Rudolf Jahns auf der Suche nach Form mithilfe der Natur.
Sein umfassendes Werk weist unterschiedlichste Techniken auf, die aktuelle Ausstellung beschränkt sich auf die Malerei. Diese wirkt still, gedämpft, poetisch. Ihre abstrakten Formen sind sicher und klar gesetzt. Die innere Ruhe der Bilder wird gelegentlich mit filigranen Zeichen angereichert, Formen und Teilchen aus der Biologie. Hier wird mit Materialien wie Schellack, Insektenbeinchen und Gesteinsmehlen experimentiert.
Meinzer zeigt in seinen Malereien seine Verbundenheit mit der Natur. Mit größter innerer Gelassenheit und der Akribie eines Forschers studiert er lebende Insekten, seziert die toten, die ihm von einem befreundeten Imker überlassen werden und verarbeitet sie schließlich in seinen Bildern und lässt ihren Reiz wieder lebendig werden.
Ein weiterer spannender Aspekt ist das Leuchten, das im Dunkeln von den Bildern ausstrahlt. Die Malereien sind bei Licht wie im Dornröschenschlaf. Bei Dunkelheit jedoch erwachen die phosphoreszierenden Farben und lassen die Bilder magisch erleuchten.
VERNISSAGE
Montag, den 29. Februar 2016 um 19.30 h
Einführungen von Prof. Dr. Ulrich Krempel, ehemals Direktordes Sprengel Museums Hannover und Dr. Dietrich Heißenbüttel, Kunsthistoriker
Dirk Meinzer ist anwesend.
EVENT
Dienstag, 01.03. Künstlergespräch mit Dirk Meinzer und 18h
Hommage … Rembrandt (Bild No. 54). 1965
58 x 73,7 cm
Öl auf Hartfaser